Mahnwache für den tödlich verunglückten Radfahrer

Veröffentlicht von Walter am

Etwa 60 Menschen kamen heute zur Mahnwache für den am 4. März verunglückten Fahrradfahrer, der letzte Woche an den Folgen seiner Verletzungen gestorben ist, zusammen. Mit einer Gedenkminute auf der Straße wurde an den jungen Mann gedacht. Auch viele Freunde und Verwandten waren bei der Mahnwache dabei.Es wurde eine Geisterrad aufgestellt, das an den Unfall erinnern und auf das Ziel von Vision Zero, keine Toten und Schwerverletzte im Straßenverkehr, hinweisen soll.

Ansprache zur Mahnwache

Am 4. März ist hier ein junger Mann mit seinem Fahrrad verunglückt. Leider ist der Mann eine Wocher später seinen Verletzungen erlegen. Das ist der erste tödlich verunglückte Fahrradfahrer seit längere Zeit in Hamm. Wir trauern um den Verstorbenen, unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.

Jeder tödlich verunglückte Mensch ist einer zuviel. Vision Zero hat das Ziel, keine Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr. Während bei Autofahrern die Zahl der tödlichen Unfälle abgenommen hat, ist das bei Radfahrenden nicht der Fall. 

In Deutschland hat es im letzten Jahr 3000 Verkehrstote gegeben, allein 76 Rad und Pedelec Fahrende wurden 2020 in NRW im Straßenverkehr getötet, in Hamm sind im letzten Jahr drei Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben. 

Wer zu Fuß oder mit dem Fahrrad im Straßenraum unterwegs ist, dem fehlt eine Knautschzone, Airbags und Sicherheitsgurte. Um den Traum von Null Toten im Straßenverkehr zu erreichen, muss gerade für Fußgänger und Radfahrer ein sicheres Verkehrssystem geschaffen werden. 

Wir brauchen dringend eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs, wir brauchen mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer. Wir fordern mehr Rücksicht für die Schwächsten im Verkehr, vor allem auch für alte Menschen und Kinder. Wir wollen eine echte Verkehrswende.

Dazu gibt es genug Möglichkeiten. Warum nicht Tempo 30 im gesamten Stadtbereich außer auf wenigen Hauptverkehrsstraßen? 

Warum müssen Fußgänger/Radfahrer und links abbiegende Autos gleichzeitig grün bekommen? Das war an der Unfallstelle des jetzt gestorbenen Radfahrers der Fall. 

Warum nicht breite und geschütze Radwege an allen Straßen? 

Warum werden immer noch auch in Hamm Straßen erneuert mit erbärmlichen Schutzstreifen, die keinen Schutz bieten?

Wir wünschen uns von der Stadt Hamm, bei der Planung von Verkehrswegen die Belange von Fußgängern und Radfahrern zu stärker zu berücksichtigen, um im Sinne von Vision Zero gefährliche Situationen im Straßenverkehr zu vermeiden.


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