Offener Brief an OB Herter zum Beteiligungsverfahren Lärmaktionsplan Stufe 4
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Herter,
aktuell läuft das Beteiligungsverfahren zur vierten Stufe des Lärmaktionsplans der Stadt Hamm, welches ein äußerst wichtiges Thema für die Gesundheit und Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger betrifft. Lärm ist nachweislich ein erheblicher Gesundheitsfaktor, und Maßnahmen zur Reduzierung der Lärmbelastung sind von zentraler Bedeutung. Umso enttäuschender ist es, dass die Stadt Hamm dieses Beteiligungsverfahren zwar formal durchführt, um den gesetzlichen Vorgaben zu genügen, jedoch kaum Anstrengungen unternimmt, die Bevölkerung darüber umfassend zu informieren.
Weder gab es eine Pressemitteilung noch hervorgehobene Hinweise auf der städtischen Homepage, die die Bürger auf die Möglichkeit der Mitwirkung aufmerksam machen. Es scheint fast, als wolle man die Menschen von dieser wichtigen Diskussion ausschließen. Dies ist umso verwunderlicher, da bei anderen Projekten, wie beispielsweise der Gestaltung eines Kreisverkehrs, die Bevölkerung aktiv zur Einreichung von Vorschlägen aufgefordert wird. Wenn es aber um Lärm geht, ein Thema, das direkt die Gesundheit der Menschen betrifft, fehlt diese Offenheit.
Die Stadt Hamm muss nicht nur formale Verfahren einhalten, sondern auch sicherstellen, dass die Bevölkerung aktiv und breit in die Erstellung des Lärmaktionsplans eingebunden wird. Lärmschutz ist kein Randthema, sondern betrifft uns alle, besonders in dicht befahrenen Bereichen. Maßnahmen wie temporäre oder dauerhafte Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Tempo 30 an Hauptstraßen müssen unbedingt in Erwägung gezogen werden. Ein Beispiel hierfür ist die Wilhelmstraße, die nicht nur durch eine hohe Unfallhäufigkeit auffällt, sondern auch durch extreme Lärmbelastung.
Ich bitte Sie nachdrücklich, den Lärmschutz in Hamm ernst zu nehmen und die Bevölkerung aktiv in diesen Prozess einzubeziehen. Die Gesundheit der Menschen sollte im Vordergrund stehen, und dies erfordert Transparenz und umfassende Information, wie sie im Übrigen auch vom Gesetzgeber gefordert wird.
Mit freundlichen Grüßen
Walter Hupfeld
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