Wo geht’s denn jetzt lang?

Veröffentlicht von Walter am

Beim Autofahren ist die Verkehrsführung in der Regel klar und intuitiv. Autofahrer:innen müssen selten darüber nachdenken, wie sie ihr Ziel erreichen, da das Straßennetz durch eine Vielzahl von Hilfsmitteln wie gut sichtbare Verkehrszeichen, Ampeln und deutlich markierte Fahrbahnen strukturiert ist. Diese Infrastruktur lenkt sie sicher und zuverlässig von einem Punkt zum anderen. Selbst in komplexen Verkehrssituationen, wie bei der Einfahrt in einen Kreisverkehr oder beim Überqueren einer großen Kreuzung, gibt es klare Regeln und Markierungen, die den Verkehrsfluss erleichtern und das Risiko von Unfällen minimieren.

Ganz anders sieht es jedoch für Radfahrende aus. Oftmals endet der Radweg plötzlich an einer Kreuzung oder führt direkt auf eine stark befahrene Straße, ohne dass eine klare Weiterführung erkennbar ist. 

Ein weiteres Problem tritt häufig an Kreuzungen auf, wo Radfahrende unsicher sind, wie sie sich korrekt einordnen sollen. Während Autofahrer:innen dank Ampeln und Fahrbahnmarkierungen eindeutig wissen, wo sie sich einreihen müssen, gibt es für Radfahrende oft keine klaren Hinweise. Dies führt dazu, dass sie sich entweder unsicher in den Verkehr einfädeln oder gezwungen sind, abzusteigen und das Fahrrad über den Gehweg zu schieben, was den Verkehrsfluss stört und den Komfort des Radfahrens mindert.

Die mangelnde Stringenz in der Verkehrsführung für Fahrräder ist nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sondern auch ein Hemmnis für die Förderung des Radverkehrs. Wer unsicher ist, wie er von A nach B kommen soll, wird sich zweimal überlegen, ob er das Fahrrad nimmt oder doch lieber das Auto. Besonders für ungeübte oder neue Radfahrer:innen, wie Touristen oder Menschen, die das Rad als Verkehrsmittel ausprobieren möchten, ist eine chaotische oder unklare Verkehrsführung ein Hindernis. Das Fehlen einer durchdachten Infrastruktur signalisiert zudem, dass der Radverkehr nicht gleichberechtigt neben dem motorisierten Verkehr steht, was dem Ziel einer umweltfreundlichen und nachhaltigeren Mobilität entgegenwirkt.

Dazu gehört eine kontinuierliche und klare Wegführung. Radwege sollten nie abrupt enden, sondern immer nahtlos in andere Radverkehrsanlagen übergehen. Dies könnte durch farbliche Markierungen und eindeutige Beschilderung erreicht werden, die Radfahrende auf die nächste sichere Route hinweisen.

Ein schönes Beispiel für eine unklare Radverkehrsführung gibt es an der Adenauerallee. Der neue Radweg an der Adenauerallee wurde als Zweirichtungsradweg ausgebaut, der mit 2,5 m Breite gerade das Mindestmaß erreicht. Richtung Musikschule hört er einfach auf. Wie soll man hier weiterfahren? Kein Hinweisschild, keine Fahrbahnmarkierung, nichts weist auf den weiteren Verlauf hin. Hier muss etwas geschehen.

Update 2.9.2024

Nachdem der WA das Thema aufgegriffen hat, hat die Stadt reagiert und Schilder an der Ampel angebracht. Ob diese zur Klarheit der Situation beitragen, mag jeder selber beurteilen.


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