Grünpfeil für Radfahrende: Hamm bleibt stehen, während andere Städte vorankommen
Seit der Novellierung der Straßenverkehrsordnung im Jahr 2020 wurde der Grünpfeil speziell für den Radverkehr eingeführt. Ähnlich wie beim Grünpfeil für den Autoverkehr müssen Radfahrende an einer roten Ampel kurz anhalten, um beispielsweise Fußgängern Vorrang zu gewähren. Der Grünpfeil erleichtert das Rechtsabbiegen an Kreuzungen, verkürzt die Wartezeit und ermöglicht ein sichereres sowie flüssigeres Einfädeln in den Verkehr. Dies macht das Radfahren attraktiver und fördert umweltfreundliche Mobilität.
Einführung in Nordrhein-Westfalen
Während viele Kommunen zunächst die neuen Verwaltungsvorschriften zur StVO abwarten wollten, hat Nordrhein-Westfalen bereits im Mai 2020 mit einem Erlass die rechtssichere Einführung des Verkehrszeichens VZ 721 ermöglicht. Zahlreiche Städte im Bundesland haben das Zeichen daraufhin eingeführt:
- Düsseldorf: Düsseldorf war eine der ersten Großstädte in Deutschland, die den Grünpfeil für Radfahrer in großem Stil eingeführt hat.
- Köln: Auch Köln hat an vielen Kreuzungen Grünpfeile für Radfahrer installiert.
- Münster: Münster hat bereits vor einigen Jahren mit einem Modellversuch begonnen und den Grünpfeil für Radfahrer eingeführt.
- Dortmund: Dortmund hat ebenfalls zahlreiche Grünpfeile für Radfahrer eingerichtet.
- Essen: Auch in Essen sind Grünpfeile für Radfahrer an vielen Kreuzungen zu finden.
- Bielefeld: Bielefeld hat den Grünpfeil ebenfalls eingeführt, um den Radverkehr zu fördern.
- Neuss: Neuss hat ebenfalls Grünpfeile für Radfahrer installiert.
- Lünen: Auch in Lünen sind Grünpfeile für Radfahrer zu finden.
Hamm bleibt zurück
In Hamm hingegen fehlt bis heute (Stand: November 2024) das erste Grünpfeil-Schild für Radfahrende. Bereits am 25. Mai 2022, zwei Jahre nach der Einführungsmöglichkeit, stellte der Autor dieses Artikels einen Antrag gemäß §24 der Gemeindeordnung NRW. Konkret wurde die Montage eines Grünpfeils an der Kreuzung Münsterstraße/Heessener Straße angeregt. Eine Antwort auf den Antrag blieb aus.
Der ADFC Hamm hat das Thema wiederholt in Gesprächsrunden mit der Stadtverwaltung angesprochen. Dabei wurden verschiedenste Hindernisse aufgeführt: von technischen Einwänden über Abstimmungsbedarf mit der Polizei bis hin zu Personalmangel. Doch viereinhalb Jahre nach Veröffentlichung des Erlasses gibt es in Hamm noch immer keinen Grünpfeil für Radfahrende – ein Zustand, der kaum als fahrradfreundlich bezeichnet werden kann.
Rechtssicherheit und Verkehrssicherheit
Das Verkehrszeichen könnte nicht nur die Attraktivität des Radverkehrs steigern, sondern auch zur Rechtssicherheit beitragen. Aktuell umgehen viele Radfahrende rote Ampeln, indem sie den Gehweg nutzen oder schlicht ignorieren. Der Grünpfeil würde klare Regeln schaffen und so Konflikte im Straßenverkehr reduzieren.
Es ist höchste Zeit, dass Hamm nachzieht und den Radverkehr durch die Einführung des Grünpfeils aktiv fördert.
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