Aufruf zur einer Mahnwache am 19.03.21 um 17:00 Uhr für den verstorbenen Radfahrer

Ziel der Vision Zero sind keine Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr. Leider sind wir davon noch weit entfernt. In Deutschland hat es 2020 über 3000 Verkehrstote gegeben, 76 Rad und Pedelec Fahrende wurden 2020 in NRW im Straßenverkehr getötet, in Hamm sind im letzten Jahr drei Verkehrsteilnehmende gestorben. 

Und nun ist in Hamm ein Fahrradfahrer nach einem Zusammenstoß mit einem Auto seinen schweren Verletzungen erlegen. Das macht uns als Radfahrende traurig und betroffen. Wer zu Fuß oder mit dem Fahrrad im Straßenraum unterwegs ist, setzt sich damit einer kaum zu vermeidenden Gefahr aus. Es fehlen schlichtweg eine Knautschzone, sowie Airbags und Sicherheitsgurte. Um den Traum von Null Toten im Straßenverkehr zu erreichen, muss gerade für Fußgänger und Radfahrer ein sicheres Verkehrssystem geschaffen werden. Wir brauchen dringend auch wegen der drohenden Klimakatastrophe und für lebenswerte Städte eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und wir brauchen mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer. Wir fordern mehr Rücksicht für die Schwächsten im Verkehr, vor allem auch für alte Menschen und Kinder. 

Dazu gibt es genug Möglichkeiten. Warum nicht Tempo 30 im gesamten Stadtbereich außer auf wenigen Hauptverkehrsstraßen? Warum müssen Fußgänger/Radfahrer und links abbiegende Autos gleichzeitig grün bekommen? Das war an der Unfallstelle des jetzt gestorbenen Radfahrers der Fall. Warum nicht breite und geschütze Radwege an allen Straßen? Warum werden immer noch auch in Hamm Straßen erneuert mit erbärmlichen Schutzstreifen, die keinen Schutz bieten?

Wir fordern die Stadt Hamm auf, bei der Planung von Verkehrswegen die Belange von Fußgängern und Radfahrern zu berücksichtigen, um im Sinne von Vision Zero gefährliche Situationen im Straßenverkehr zu vermeiden.

Mit einer Mahnwache und einer Gedenkminute an der Kreuzung Neue Bahnhofstraße/Friedrichstraße wollen wir am kommenden Freitag, dem 19.03.2021 um 17 Uhr Uhr dem toten Radfahrer gedenken und ein weißes Geisterrad zur Mahnung und Erinnerung aufstellen.