Einladende Radwege – Broschüre des BMDV

Veröffentlicht von Walter am

Das BMDV (Bundesministerium für Digitales und Verkehr), so heißt jetzt das von Volker Wissing geleitete Verkehrsministerium, hat im Rahmen des Förderprogramms “Stadt und Land”, das insgesamt Fördermittel von 660 Mio Euro bis 2023 für Neu-, Um- und Ausbau flächendeckender, möglichst getrennter und sicherer Radverkehrsnetze, eigenständiger Radwege, Fahrradstraßen, Radwegebrücken oder -unterführungen (inkl. Beleuchtung und Wegweisung), Abstellanlagen und Fahrradparkhäusern usw. zur Verfügung gestellt. Damit wird der schon von Andreas Scheuer initiierte Nationale Radverkehrsplan 3.0 gefördert.

Zur Unterstützung der Städte und Kommunen bei der Planung hat das BMDV eine Broschüre mit dem Titel Einladende Radwege herausgegeben, von der ich mir wünsche, dass sie von allen Planerinnen und Planern in jeder Kommune zur Kenntnis genommen wird. Aktuelle Planungen sind oft weit entfernt von einer wirklich einladenden Radinfrastruktur, wie sie in diesem Ratgeber vorgestellt wird.

Dort findet man Aussagen wie “Ein guter Radweg hat je Fahrtrichtung eine Breite von mindestens 2,50 m. […] Für Radwege mit Begegnungsverkehr sind größere Breiten erforderlich.”  (S. 2). Vergleicht man dies mit der aktuellen Plänen z.B. an der Adenauerallee im Bereich Hammonense, sieht man die Gegensätze. Dort wird ein einseitiger Zweirichtungsradweg mit einer Breite von 2,5 m gebaut. 2,5 m sind laut ERA 2010 gerade das Mindestmaß bei wenig Radverkehr (Regelmaß 3 m) und weit entfernt von einem einladenden Radweg.

Die Broschüre stellt Laura vor. Laura ist 11 Jahre alt und fährt Fahrrad. Ein Planer soll sich fragen. „Kann Laura hier entspannt und sicher Rad fahren?“ und fordert Planer*innen auf, nur jene Maßnahmen umzusetzen, bei denen die Antwort eindeutig „Ja“ lautet! In einer Vielzahl von Beispielen wird die Umsetzung von einladenden Radwegen gezeigt und eine Utopie für eine Radinfrastruktur entwickelt, die man aus einigen niederländischen Städten kennt.

Die vorgestellten Leitlinien für eine Radverkehrsinfrastruktur sind nicht neu und wurden bereits an anderer Stelle in diesem Blog beschrieben, aber solche Empfehlungen aus dem Hause von Volker Wissing haben einen anderen Stellenwert als z.B. Empfehlungen des ADFC.

Leseempfehlung!

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