Beleuchtung der Radhauptroute nach Bockum-Hövel

Veröffentlicht von Walter am

Radweg Kornmersch

Die Mehrheitsfraktion der Bezirksvertretung Bockum-Hövel lehnt die Beleuchtung der Radhauptroute nach Bockum-Hövel aus Gründen des Naturschutzes ab. Obwohl aus dem Bezirksbudget für 2022 sogar der fehlende Beleuchtung der Kohlenbahntrasse bezahlt wird, wird die Beleuchtung in die Innenstadt abgelehnt. Zur Kohlenbahntrasse schreibt der WA:

Dirk Hanke, der Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen in der Bockum-Höveler Bezirksvertretung sieht den Lückenschluss der Beleuchtung auch im größeren Zusammenhang einer Verbesserung des Radverkehrs im gesamten Hammer Stadtgebiet.

„Radverkehr wird als echte Alternative erst dann attraktiv, wenn ganzjährig – also auch in der dunklen Jahreszeit – für die Sicherheit auf den Radwegen gesorgt wird“, so führt er aus. „Dazu wollen wir mit dieser Maßnahme beitragen.“

Westfälischer Anzeiger vom 17.11.2021, Seite 19

Bei der ungleich wichtigeren Radhauptroute von Bockum-Hövel ins Hammer Zentrum scheint der Sicherheitsbedürfnis der Radfahrenden nicht mehr so wichtig zu sein.

Auf meinen offenen Bief vom 02.12.21 erhielt ich die folgende Antwort:

Sehr geehrter Herr Hupfeld,

vielen Dank für Ihre Briefe. Die dort vorgebrachte Kritik ist
nachvollziehbar. Ein besonderes Merkmal der Radhauptroute nach
Bockum-Hövel ist die Nähe zu den lippenahen Naturschutzgebieten. Hieraus
erwächst ein Konflikt zwischen dem berechtigten Interesse der
Radfahrer*innen an einer Beleuchtung und den Schutzzwecken der Gebiete,
denn selbst moderne Beleuchtungsanlagen üben noch immer eine
verhängnisvolle Attraktionswirkung auf Insekten aus und auch für andere
Tiere stellten die Lichtquellen eine Störung dar. Bereits die
Asphaltierung der von Ihnen explizit angesprochenen Strecke zwischen
Münsterstraße und Kornmersch stand im Zeichen dieses Konflikts und wurde
letztlich zugunsten des Radverkehrs beschlossen. Aufgabe der Politik ist
es, in solchen Fällen eine Abwägung zwischen den verschiedenen
Interessen vorzunehmen. Auf anderen Strecken, wo solche Konflikte nicht
vorliegen oder zumindest nicht bekannt sind, ist die Entscheidung sehr
viel einfacher und häufig stehen dort einer Umsetzung nur finanzielle
und personelle Engpässe verzögernd entgegen. Inwiefern moderne
bedarfsgesteuerte Beleuchtungsanlagen eine aus naturschutzfachlicher
Sicht akzeptable Lösung sein können, ist noch offen.
Ein weiteres Problem für die Radhauptroute nach Bockum-Hövel ist die für
Radfahrer*innen geringe Attraktivität der Alternativstrecken über den
Nordenstiftsweg oder den Bockumer Weg. Hier besteht anerkanntermaßen
Handlungsbedarf, auch zur Verringerung des Straßenlärms. Als
Ampelkoalition in Bockum-Hövel haben wir uns vorgenommen, Lösungen für
den Nordenstiftsweg zu finden. Davon würde die Radanbindung stark
profitieren. Zur Ehrlichkeit gehört aber auch dazu, dass hier keine
einfachen und schnellen Lösungen zu erwarten sind. Wir müssen Sie und
die anderen Radfahrer*innen also um Geduld bitten.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Hanke, B90/Grüne
Klaus Zumbrink, SPD
Stefanie Müller-Veit, FDP

Mail vom 13.12.2021

Offener Brief an die Bezirksvertreter in Bockum-Hövel

Sehr geehrte Damen und Herren der Bezirksvertretung Bockum-Hövel,

die Stadtverwaltung hat in einer Beschlussvorlage die Beleuchtung verschiedener Radwege angekündigt, der Westfälische Anzeiger berichtete am 24.11.2012 über die Beschlussvorlage der Stadt Hamm vom 10.11.2021.

Schon am 11.11.2021 habe ich einer Mail u.a. Bezirksvertreter in Bockum-Hövel darauf aufmerksam gemacht, dass in der Liste mit Vorhaben die Radhauptroute nach Bockum-Hövel fehlt und es aus meiner Sicht dringend notwendig ist, dass der Radweg von der Innenstadt nach Bockum-Hövel voll beleuchtet ist, vor allem auch zwischen Münsterstraße und Kornmersch.

Leider habe ich bis heute auf mein Schreiben keine Antwort erhalten. 

Die Bedeutung der Beleuchtung von Radwegen scheint der Bezirksvertretung durchaus bewusst zu sein, so lässt sich Dirk Hanke von B90/Die Grünen im WA vom 17.11.21 zitieren mit „Radverkehr wird als echte Alternative erst dann attraktiv, wenn ganzjährig – also auch in der dunklen Jahreszeit – für die Sicherheit auf den Radwegen gesorgt wird“, so führt er aus. „Dazu wollen wir mit dieser Maßnahme beitragen.“, bezog dies aber auf die Kohlenbahntrasse, deren Rolle für ein durchgehendes Radwegenetz in Hamm von untergeordneter Bedeutung ist. Viel wichtiger wäre es, die von der Stadt geplanten Radhauptrouten in die Stadtbezirke zu beleuchten, womit nun auch begonnen wird. Leider ist der Radweg nach Bockum-Hövel nicht dabei.

Man kann sich jetzt fragen, warum das so ist. Jahre seit der Ankündigung hat es gedauert, bis der Matschweg zwischen Münsterstraße und Kornmersch asphaltiert wird. Ende September hat man endlich damit begonnen, Anfang Dezember 2021 ist der Weg allerdings immer noch gesperrt. Nun frage ich mich, warum diese Route nicht in die Liste mit Beleuchtungsvorhaben der Stadtverwaltung aufgenommen wurde.

Wenn sich die Bezirksvertretung dieses Themas nicht annimmt, wäre es aus meiner Sicht doch angebracht sich zur Begründung zu äußern. Und falls aus wichtigen Gründen der Radweg nicht beleuchtet werden kann, müssen Lösungen gefunden werden, um für Radfahrende eine Anbindung von Bockum-Hövel an die Innenstadt  zu schaffen, die auch in der Dunkelheit akzeptabel ist.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Hupfeld


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