Alleinunfälle von Radfahrenden und mangelhafte Radinfrastruktur

Veröffentlicht von Walter am

Nicht das erste Mal lese ich eine Polizeimeldung zu Alleinunfällen von Radfahrenden, diesmal sogar mit tödlichem Ausgang. 

Manche werden jetzt sagen, der Radfahrer war 85 Jahre alt, wahrscheinlich unsicher auf dem Rad und die Gefahr, sich bei einem Sturz schwer zu verletzen, steigt mit dem Alter deutlich an. Unfall – tragisches Schicksal – abgehakt.

Sei belanglos finde ich das aber nicht. Der Zustand vieler Radwege spielt bei Alleinunfällen eine wichtige Rolle. Und viele Alleinunfälle tauchen in der Statistik überhaupt nicht auf, hier gibt es eine riesengroße Dunkelziffer. Meine Aufforderung – teilt der Stadt Hamm mangelhaft Radwege konsequent über den Mängelmelder sags.hamm.de mit.

Mangelnde Radinfrastruktur

Alleinunfälle von Radfahrenden und mangelhafte Radinfrastruktur sind in Deutschland ein zunehmendes Problem. 2023 ereigneten sich etwa 27.400 Radunfälle ohne weitere Beteiligte, bei denen sich rund 6.400 Menschen schwer verletzten und 147 tödlich verunglückten [3]. Diese Alleinunfälle machen fast jeden zweiten Radunfall mit Schwerverletzten und jeden dritten tödlichen Fahrradunfall aus [3].

Ursachen

Die mangelhafte Infrastruktur spielt bei diesen Unfällen eine bedeutende Rolle:

  • Laut Polizei ist jeder dritte Alleinunfall auf mangelhafte Infrastruktur zurückzuführen[3].
  • Verunglückte selbst sehen darin sogar die Hauptursache [3].
  • Besonders problematisch sind Bordsteinkanten, Straßenbahnschienen, Schlaglöcher, Baumwurzelaufbrüche und nicht fahrradgerecht abgesenkte Bordsteine [2].
  • Im Winter erhöhen Laub, Schmierschmutz, Schnee und Eis die Sturzgefahr [2].

Infrastrukturelle Mängel

Die Fahrradinfrastruktur in Deutschland wird als suboptimal beschrieben:

  • Oft fehlen Radwege oder sind eng, schmal und löchrig [2].
  • Die Verkehrsführung wechselt häufig, was zu Verwirrung führen kann [2].
  • Schäden werden nicht schnell beseitigt [2].
  • Beleuchtung ist oft mangelhaft oder fehlt gänzlich [2].

Folgen und Statistiken

Die Auswirkungen der mangelhaften Infrastruktur und der zunehmenden Zahl von Radfahrenden sind deutlich:

  • Die Zahl der Alleinunfälle mit Fahrrädern hat sich in den letzten Jahren verdreifacht [2].
  • Zwischen 2010 und 2023 stieg die Zahl der bei Fahrradunfällen getöteten Menschen um 17,1%, während die Zahl der getöteten Pkw-Insassen um 35,2% zurückging [4].
  • 2023 wurden insgesamt 94.050 Radunfälle mit Personenschaden gemeldet, wobei 446 Menschen ihr Leben verloren [4].

Um die Sicherheit für Radfahrende zu verbessern, sind dringend Maßnahmen zur Verbesserung der Radinfrastruktur erforderlich, einschließlich eines besseren Winterdienstes, regelmäßiger Wartung und des Ausbaus sicherer Radwege.

Dunkelziffer

Die Dunkelziffer bei Alleinunfällen mit Fahrrädern ist erschreckend hoch. Experten gehen davon aus, dass ein Großteil dieser Unfälle nicht in der offiziellen Statistik erfasst wird:

  • Bis zu 96% der Alleinunfälle werden nicht polizeilich gemeldet [12].
  • Eine Studie der Medizinischen Hochschule Hannover aus dem Jahr 2016 ergab eine Dunkelziffer von 86% bei Alleinunfällen [13].
  • Manche Untersuchungen schätzen sogar, dass bis zu 98% der Alleinunfälle nicht polizeilich erfasst werden [13].

Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) betont, dass die tatsächliche Zahl der Alleinunfälle deutlich höher liegt als die offiziellen Statistiken vermuten lassen [9][11]. Dies liegt vor allem daran, dass viele leichtere Verletzungen nicht gemeldet werden und Unfälle abseits des Straßenverkehrs oft unberücksichtigt bleiben[13].

Die hohe Dunkelziffer erschwert eine genaue Einschätzung des Problems. Dennoch zeigen die verfügbaren Daten einen besorgniserregenden Trend:

  • Alleinunfälle mit Fahrrädern haben sich in den letzten 15 Jahren mehr als verdoppelt [9][11].
  • Im Jahr 2023 wurden offiziell 27.400 Radunfälle ohne weitere Beteiligte registriert, bei denen sich 6.400 Menschen schwer verletzten und 147 tödlich verunglückten [9].

Angesichts der hohen Dunkelziffer ist davon auszugehen, dass die tatsächlichen Zahlen deutlich höher liegen. Diese Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit, die Sicherheit für Radfahrende durch verbesserte Infrastruktur und gezielte Präventionsmaßnahmen zu erhöhen.

Konsequenzen

Gerade in Hamm sind die Radwege oft in einem desolaten Zustand und es wird wenig getan. Deshalb sollten Radfahrerinnen und Radfahrer in Hamm die Möglichkeiten des Mängelmelders unter sags.hamm.de konsequent nutzen und problematische Stellen auf Radwegen konsequent melden.

Quellen

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradunfall

[2] https://www.rnd.de/mobilitaet/marode-radwege-zahl-der-alleinunfaelle-mit-fahrraedern-verdreifacht-sich-FIEGLKAX55HQJAFXLV343CO4DE.html

[3] https://www.welt.de/vermischtes/article254737660/Unfaelle-mit-Raedern-Mangelhafte-Infrastruktur-verursacht-jeden-dritten-toedlichen-Fahrrad-Alleinunfall.html

[4] https://www.linexo.de/magazin/tipps-tricks/fahrradunfaelle-was-die-amtliche-statistik-verraet

[5] https://berlin.adfc.de/artikel/sind-radfahrerinnen-wirklich-selber-schuld

[6] https://www.udv.de/resource/blob/184796/cce4a6b3ed00b429d98aa99c34b3c120/98-alleinunfaelle-data.pdf

[7] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1041872/umfrage/getoetete-fahrradfahrer-im-strassenverkehr-in-deutschland/

[8] https://www.radfahren.de/verkehrspolitik/studie-zum-ausbau-der-fahrrad-infrastruktur/

[9] https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/unfaelle-strassenverkehr-fahrradfahrer-statistik-100.html

[10] https://www.asscompact.de/nachrichten/jeder-dritte-t%C3%B6dliche-radunfall-ohne-fremdes-zutun

[11] https://www.adfc.de/artikel/radfahrende-stuerzen-haeufiger-adfc-fordert-bessere-radwege

[12] 

https://www.udv.de/resource/blob/184454/04fb5c993ac39d9adf54465196e397c5/133-alleinunfaelle-data.pdf

[13] https://www.mobilitaetsforum.bund.de/DE/Themen/Wissenspool/Projekte/Projektbeispiele/Projekte/22846_prospektive_studie_zu_unfaellen_und_bein.html

[14] https://kf-oal.adfc.de/artikel/udv-studie-zeigt-wahre-probleme-bei-vielen-fahrrad-alleinunfaellen

[15] https://www.bast.de/DE/Publikationen/Foko/2017-2016/2016-08.html

Der Artikel wurde mithilfe von Perplexity erstellt.


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